Baugeschichte der heutigen Anlage

Der Ottobeurener Prior Christoph Vogt legt dem bauwilligen Abt Ruprecht II. Neß erste Planungen für einen Neubau vor.
Obwohl unter anderen Dominikus Zimmermann (1732) und Johann Schmuzer (1735) Pläne einreichen, erteilt der Abt zunächst dem einheimischen Baumeister Simpert Kramer den Auftrag zum Neubau der Kirche.
Er kombinierte Vogts ersten Entwurf mit Anregungen aus Weingarten.
1748 tritt Kramer zurück und Johann Michael Fischer übernimmt den Bau (Er hält sich im grossen und ganzen an Kramers Grundriß).
In seinem Gefolge kamen Johann Josef Christian und Johann Michael Feuchtmayer, mit denen er schon in Zwiefalten sehr erfolgreich zusammenarbeitete.


Zuerst werden sämtliche Konventgbäude gebaut und zum Schluss (Grundsteinlegung 1737, Weihe 1766) die Kirche selbst.
Der Kirchenneubau wird in der Mittelachse des gesamten Klostertraktes vor diesem errichtet und gerät damit in die Ausrichtung Nord-Süd. Der imponierenden Einheit des insgesamt kreuzartigen Grundkonzeptes wird die übliche Orientierung des Kirchenbaus mit dem Hauptchor im Osten geopfert.

Fischer hat einen Bau von großartiger Weite und Helle geschaffen, was einen nach dem relativ dunklen Vorraum überrascht. Steht man unter der Vierungskuppel, so erkennt man, dass der Raum zu einem harmonischen Ganzen zusammengeschlossen ist.

Der übermannshohe Sockel ringsum dient der Einheit. Auf diesem Sockel ruhen die mächtigen Senkrechten der Pfeiler und Säulen, darüber wieder ohne Unterbrechung ein breites Gesims. Auch die Tatsache, dass der ganze Raum lichtdurchflutet ist, ohne dass die Fenster selbst in Erscheinung treten, ist Fischers Absicht. So bleibt das Gefühl eines einheitlichen Raumes. - Langbau und Zentralbau scheinen hier vereint.

Die Baugeschichte der Ottobeurener Klosterkirche



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