Am Anfang werden von der Heiligen Dreifaltigkeit (im Zenit) aus die Personen auf der Ostseite des Freskos beschrieben.

Die Nummern beziehen sich auf die Versnummern in unserer Tabelle mit dem Carmen Epicum und seiner Übersetzung.
Nr. 3:
In der Mitte die Heilige Dreifaltigkeit, und mit dem Vater der Sohn,
der zur Rechten des Vaters thront. Darüber erscheint
in Gestalt einer Taube der heilige Geist: von dort
nach rechts die Mutter des Sohnes, umgeben von Sternen,
das Haupt und das Gesicht überstrahlt von rosiger Keuschheit,
von Engelschören zu ihrer Rechten umringt und gestützt,
die Jungfrau strahlend in ihrem wunderschönen, himmelblauen Gewand.
s
Maria - Mutter von Jesus.
Ihr wurde von dem Erzengel Gabriel verkündet, dass sie nach Gottes Willen durch den heiligen Geist seinen Sohn empfangen und gebären wird.
Nr. 4:
Nicht weit von da wirst du ihren züchtigen Gatten sehen, mit einem blühenden
Zweig geschmückt: Joseph; er strahlt mit ruhigem
Gesicht und ist mit königlicher Majestät ausgestattet.


Heiliger Josef
Ehemann von Maria und somit der irdische Vater von Jesus
Nr. 5:
Von dort aus kannst du Elisabeth, die Verwandte der Jungfrau, sehen
und ihre Mutter Anna, die ganz oben rechts
Großartiges erzählen, und deren heilige Gatten,
Zacharias und Joachim, die großen Gesetzesgelehrten,
und du wirst die Verwandten Christi in der ersten Reihe entdecken

Elisabeth (links) - die Mutter von Johannes dem Täufer

Heilige Anna (rechts) - die Mutter von Maria
Nach langer kinderloseer Ehe mit Joachim wurde sie schließlich doch schwanger und gebar Maria. Annas Verehrung begann zögerlich aber ab dem 13. Jahrhundert erfuhr sie einen deutlichen Anstieg.
Heiliger Joachim (links) - Vater von Maria.
Heiliger Zacharias (rechts) - Vater von Johannes dem Täufer
Nr. 6:
Ganz in der Nähe kann man Jakobus erkennen – es gibt keinen größeren als ihn.
Seine Apostelbrüder nannten ihn „den Älteren“.
Unterhalb dieser heiligen und Christus nahestehenden Personen
im mittleren und zugleich höchsten Bereich der Kuppel

Apostel Jakobus der Ältere
(* am See Genezareth in Galiläa, † um Ostern 43 in Jerusalem) Jakobus war der ältere Bruder des Jüngers Johannes, beide gehörten zu den erstberufenen Jüngern. Um Jakobus ranken sich besonders in Spanien zahlreiche Legenden.
Attribute: als Pilger, als Ritter (Maurentöter), mit Muschel.
Nr. 7:
Betrachte mit Verehrung den Vater und auch Lehrer einer großen Anhängerschaft,
Benedikt mit Namen und in Wahrheit der „Gesegnete“.
Wenn du genau hinschaust und alles bei hellem Licht betrachtest
wirst du sicher für dich jenen Vers des Dichters nachsprechen:
So schaute er, so bewegte er die Hände, so war sein Gesichtsausdruck.

Heiliger Benedikt von Nursia
(* um 480; † 547 ) wird von der katholischen Kirche als Patriarch des abendländischen Mönchtums und als Patron Europas verehrt. Er gründet viele Klöster in Italien, das bekannteste ist jenes auf dem Monte Cassino. Hier verfasst Benedikt auch eine Ordensregel für Mönche , die "Regula Benedicti".
Nr. 8:
Zur Rechten steht mit Konrad, dem Konstanz die Mitra (=das Bischofsamt) verlieh,
Ulrich, der den Hirtenstab als Bischof führte;
dieser ist der Schutzpatron unserer Diözese und unserer Kirche –
schön anzusehen mit seinem sanften Gesicht.
Und ganz nahe die Eltern Hupald mit Dietburga, die als Heilige einen Heiligen zeugten
und die sich nun als glückselige im Himmel ohne Ende
über ihren bedeutenden Sohn freuen.

Bischof Konrad von Konstanz
(* um 900; † 26. November 975) war Bischof im Bistum Konstanz von 934 bis 975. Als Teil der ottonischen Reichskirche war er an der Romfahrt und Kaiserkrönung Ottos des Großen im Winter 961/962 beteiligt.

Heiliger Ulrich
(* 890; † 4. Juli 973 ) war von 923 bis 973 Bischof von Augsburg.
Ulrich stand bei den deutschen Königen Heinrich I. und Otto I. in hohem Ansehen. Seine Rolle bei der entscheidenden Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld verklärte sich bald zur Legende. Er war auch beim Volk sehr beliebt, da er seine seelsorgerischen Aufgaben ernst nahm, durch sein Bistum reiste und die Armen unterstützte.
Hupald von Dillingen und seine Ehefrau Dietburga
Sie waren die Eltern des Hl. Ulrich.
weiter geht es rechts unterhalb von Benedikt
Nr. 9:
Romanus, der seinem heiligen Vater Benedikt Speise brachte,
während dieser sich in einer Höhle bei Subiaco verbarg,
nimmt mit Maurus die linke Seite ein.
Siehe, auch Afra befindet sich links mit ihrer Mutter Hilaria.
Sie haben dir, Christus, als erste
die Treue gelobt und ihr Blut vergossen
und sind zu Recht Schutzpatroninnen von Augsburg.

Heiliger Romanus
Er lebte zu Zeiten Benedikts und half diesem während seiner Zeit als Eremit in Subiaco (eine Stadt südlich von Rom).


Heiliger Maurus
(* zwischen 500 und 512 ; † um 584 ) war ein Benediktinermönch. Er wurde vermutlich Benedikts Nachfolger als Abt von Subiaco, als dieser nach Montecassino aufbrach.
Heilige Afra
(† 304) war eine frühchristliche Märtyrerin im heutigen Bayern.
Die hl. Afra ist Schutzpatronin von Stadt und Bistum Augsburg. Gesicherte Fakten zu ihrem Leben gibt es kaum.
Heilige Hilaria von Augsburg - Mutter der heiligen Afra.