Wallfahrtskirche St. Maria in Birnau
Kurzbeschreibung:
1222 wurde eine erste Wallfahrtskapelle westlich
von der heutigen Kirche urkundlich erwähnt. Die zuständigen Zisterzienser der
Abtei Salem entschlossen sich auch aufgrund der stetig wachsenden Zahl der Wallfahrer
zu einem Neubau auf klostereigenem Gebiet. 1746 wurde der Vorarlberger Baumeister
Peter(II) Thumb von Abt Stephan II. Enroth damit beauftragt.
1747 war Grundsteinlegung
und bereits 1750 die Weihe der neuen Kirche.
Die Lage auf dem erhöhten Ufer am Bodensee
mit ihrer breiten Fassade zeichnet St. Maria besonders aus. Inmitten der beiden Flügel des Priesterhauses erhebt sich der Kirchturm mit seiner
bewegten Immaculatafigur
Joseph Anton Feuchtmayers.
Das Eingangsportal in seinem Untergeschoß führt in einen dunklen Vorraum.
Von dort aus betreten die Besucher einen überaus hellen, reich an Ornamenten,
Altären, Skulpturen und Malereien, einheitlich wirkenden Kirchensaal.
Das Langhaus schwingt im vierten Joch auf beiden Seiten leicht
aus, Chorraum und Apsis werden durch Chorbögen schmaler angefügt. Der das Raumbild
wesentlich mitbestimmende Emporenumgang paßt sich den ausschwingenden Wandformen an.
Er gliedert die Wandfläche in zwei Geschosse auf. Gestützt wird der Umgang von
den Pilastern im Untergeschoß, die jedoch weiter emporwachsen, um das mit Stichkappen
versehene Spiegelgewölbe zu tragen. Kuppeln spannen sich über Vorchor und Chorraum.
Joseph Anton Feuchtmayer
schöpfte immer wieder von
neuem aus seiner Phantasie, als er das Kircheninnere ausschmückte.
Die Werke in Birnau zählen zu den reifsten und bedeutendsten des Künstlers.
Jede Form, jedes Ornament, jede Figur scheint zu leben
.
Die Brüstung des Emporenumgangs besteht aus ineinanderverschlungenem Bandwerk.
Am Geländer Büsten von Christus, Maria und den Zwölf Aposteln, deren Attribute
von Putten gehalten werden. Die Figuren zeigen im Ausdruck Individualität. Der gesamte
ornamentale und figürliche Schmuck wie auch Altäre und Kanzel sind Werke
Joseph Anton Feuchtmayers und seines Gehilfen Johann Georg Dirr.
Gottfried Bernhard Göz wurde die Ausmalung (1749) anvertraut. Über dem
Hochaltar ist Esther vor Ahasver in einem Thronsaal zu sehen, darüber Maria als
Fürsprecherin bei Christus.
In dem Kuppelfresko erscheint Maria nach der Offenbarung der Apokalypse (12,1-12):